Unsere Eva

Wir von queo sind ein Team aus 150 Mitarbeitern an den Standorten Dresden, Berlin und Solothurn. So viele Mitarbeiter – so viele Lebensläufe. Wir sind ein sehr heterogenes Gespann. Unsere Wege zu queo sind meist nicht geradlinig verlaufen. Heute stellt sich Eva Heerdegen, Java-Entwicklerin bei queo, vor. Sie ist seit mittlerweile mehr als 11 Jahre bei uns und das ist ihr Weg mit queo:

Anders als bei vielen anderen queos sieht mein beruflicher Werdegang auf den ersten Blick ziemlich geradlinig aus: Abitur, Studium, Praktikum bei queo, Diplomandenstelle bei queo, Festanstellung bei queo. Aber das täuscht. Die Umwege auf dem Weg zum Traumberuf habe ich – anders als viele meiner Kollegen – einfach nicht vor, sondern während meiner Zeit bei queo gemacht.

Um es vorwegzunehmen: Ich bin kein Informatiker. Ich arbeite zwar inzwischen als Software-Entwickler im Java-Bereich, aber bin Diplom-Ingenieurin für Medientechnik (FH).

Der Studiengang „Medientechnik“ erschien mir frisch vom Abitur wie die eierlegende Wollmilchsau: Technische Komponenten, Journalismus, eine Prise Kreativität? Prima! Dafür bin ich sogar aus einem winzigen Dorf im unterfränkisch-hessischen Grenzland ins sächsische Nirgendwo gezogen: Von Mittweida hatte ich bis dahin noch nie gehört. Doch ich wagte den Sprung ins kalte Wasser. Das Studium fiel mir leicht. Ich habe relativ schnell festgestellt, dass mir die technische Seite mehr liegt, als die kreative. Den ersten Zugang zur Programmierung fand ich schließlich in einer Vorlesung zum Thema Multimediatechnik. Faszinierend was aus ein paar wenigen Zeilen Code entstehen kann. Computer fand ich schon immer gut. Aber ich hatte mich zuvor nie mit der Technik auseinandergesetzt oder gar selbst Dinge programmiert. Auch der freiwillige Informatikkurs in der Unterstufe war nicht unbedingt hilfreich dabei, die Leidenschaft zur Programmierung zu entfachen. Mit Macromedia Flash fiel mir der Einstieg jedoch plötzlich leicht.

Mein Praxis-Semester habe ich in Mainz in der Multimedia- und Online-Bildredaktion des ZDF absolviert. Inmitten von talentierten Grafikern habe ich mich dort schnell bestätigt gesehen: auch mit viel Übung werde ich allenfalls ein drittklassiger Designer. Und so überließ ich Layout, Bildmontage und das Freistellen von Thomas Gottschalks Haaren bereitwillig den Profis und übernahm von da an deren Flash-Projekte.

Im letzten Semester meines Studiums wurde ich schließlich von einem der queo-Chefs über XING angeschrieben. Schnell war klar: Das passt. Damals war queo im Vergleich zu heute noch winzig. Wir waren nur ca. 20 Kollegen. Neben der Geschäftsführung ist tatsächlich nur mein Kollege Ralph schon etwa einen Monat länger dabei als ich. In meinen ersten drei Jahren war ich bei queo die Fachfrau für Adobe Flash.

Animationen, Werbebanner, Spiele oder komplexe Webseiten mit viel Gezappel und Schnickschnack – all das ging über meinen Tisch. Je mehr Kollegen mit grafischem Talent ins Team kamen, desto mehr übernahm ich die Verantwortung für die eher technischen Details. Irgendwann zwischendurch habe ich schließlich auch noch meine Diplomarbeit geschrieben.

Über erste Projekte mit Flex-Frontend und Java-Backend kam ich schließlich in den Dunstkreis der „richtigen“ Programmierer. Bei Problemen mit den Hybrid-Projekten aus Flex und Java war ich stets auf die Hilfe der Java-Entwickler angewiesen. Das wurmte mich. Immer lauter wurden auch die Stimmen, die das Ende von Flash und damit auch Flex prophezeiten. Das bestärkte  mich in meinem Wunsch, selbst Java zu lernen.

Mein Anliegen stieß bei meinen Chefs auf offene Ohren und die Java-Kollegen nahmen sich bereitwillig meiner an. Sicherlich hatten sie es nicht immer leicht mit mir. Mein Studium umfasste zwar auch zwei Semester Informatik, aber mitgenommen hatte ich daraus nichts. Dank meiner strengen Lehrmeister habe ich inzwischen so einiges aufgeholt. Kollegen und Kunden sind heute überrascht, wenn sie erfahren, dass ich Quereinsteiger bin. Die Anekdote, dass ich früher Flash programmiert habe, sorgt (besonders unter Programmieren) immer wieder für Belustigung.

Mittlerweile hat sich bei queo und auch privat bei mir einiges geändert. Von damals etwa 20 Mitarbeitern sind wir schon auf über 120 queos gewachsen. Ich habe zwei Kinder bekommen und geheiratet. Und damit auch einen neuen Namen, der sich jedoch in den Köpfen nur langsam festsetzt. Die Kollegen – bei vielen spreche ich inzwischen tatsächlich von Freunden – haben mich auf diesem Weg immer begleitet und mir durchaus auch so einige Male den Rücken freigehalten, wenn das Privatleben spontan nach etwas mehr Aufmerksamkeit verlangte. Nicht nur meine Kollegen und Kolleginnen (von denen es bei uns zum Glück auch unter den Entwicklern jede Menge gibt!) sondern auch manche Projekte und Kunden begleiten mich seit Jahren. Tatsächlich wurde mein erstes „eigenes“ Projekt gerade in den letzten Wochen wieder auf Vordermann gebracht und mit neuen Funktionen erweitert. Ein gutes Gefühl, wenn die eigene Software über Jahre tatsächlich genutzt wird und anderen das tägliche Arbeiten erleichtert.